Sonntag, 4. August 2013

Temple Of Heaven, Forbidden City, Summer Palace, Tian'an Men, Lao She Teahouse (3.8.2013)

Bei bestem Peking-Wetter, man kann blauen Himmel sehen ;-), haben wir uns für heute einen Guide gebucht. Ihren chinesischen Namen kann ich weder aussprechen noch schreiben, aber ihr westlicher Name (den suchen sich die Chinesen selber aus) ist Cindy! Da komme ich hervorragend mit klar! Cindy kommt aus Beijing, ist hier Vollzeit-Tor-Guide und spricht gutes Englisch! Da ausschließlich Hetty und ich mit ihr die Tour machen, haben wir Cindy ganz für uns alleine und löchern sie den ganzen Tag mit allen möglichen Fragen! Für uns total super, für Cindy ein bisschen anstrengend :-)  
Cindy und unser Fahrer holt uns morgens um 7:30 Uhr am Hotel ab. Erste Anlaufstelle ist an diesem Tag der Temple Of Heaven mit dem Himmelsaltar (Tian Tan). Um den Tempel herum ist ein großer Park angelegt, der Tian Tan-Park. Wir entern den Park über das North Gate und laufen bis ins Herz des Parks, wo der Himmelstempel inklusive Himmelsaltar steht. Der Tian Tan ist der bedeutendste von sechs kaiserlichen Altären, die im 15./16. Jahrhundert in und um Peking angelegt wurden. Zu den Aufgaben des Kaisers gehörte nämlich unter anderem, jährlich ein Opfer zu bringen, um für die stetige Harmonie zwischen Mensch und Kosmos zu sorgen. Bis 1913 war der Tempel nur Mitwirkenden der Zeremonien zugänglich. Bis dahin sehr schade, denn er zeigt klassische chinesische Baukunst in höchster Vollendung. Dabei spielen bestimmte Farben und Zahlen eine sehr zentrale Rolle. Das alles kann ich hier aber beim besten Willen nicht erklären, das würde den Rahmen sprengen, und dabei komme ich doch eh schon kaum mit dem Schreieben hinterher... Auf unserem Weg zurück durch den Park stellt Cindy uns dann auch mal eine Frage: wie viele Geschwister wir haben, möchte sie wissen! Bei der Hetty mit einer Schwester leicht zu beantworten. Ich hingegen hole lieber tief Luft und etwas weiter aus mit meiner Eltern-Geschieden-Wiederverheiratet-2 Halbgeschwister-4 Stiefgeschwister-Aber-Trotzdem-Irgendwie-Einzelkind-Weil-Nie-Zusammen-Gewohnt-Geschichte ;-) Als ich fertig bin guckt mich Cindy mit großen Augen (sofern das als Chinesin geht) an... Patchwork? Das kennt man hier nicht! Wir erfahren dann aber von ihr, dass es mittlerweile Paaren in China gestattet ist auch 2 Kinder zu bekommen, wenn 1. beide selbst, also Frau und Mann, Einzelkind sind und 2. das erste Kind ein Mädchen ist, das ist ja nicht gut genug, da darf man noch versuchen nen Jungen hinzukriegen :-( .
Ansonsten muss man für jedes 2., 3. usw. Kind ne ordentliche Summe Geld an die Regierung zahlen. 
Unser nächster Stop ist die Verbotene Stadt. Mittlerweile ist es ca. 11 Uhr und die Forbidden City ist voll mit Menschenmassen, denn auch die Chinesen haben Sommerferien und ein Bus nach dem anderen karrt neue Menschen an. Leider nimmt dies dem ganzen Ort den Charme, aber ich versuche mir die Massen einfach wegzudenken. Wir durchqueren die Verbotene Stadt von Süden nach Norden. Auch der Kaiser hat früher die Stadt immer von Süden aus betreten, der nördliche Eingang war für die Konkubinen ;-)  Anschließend fahren wir mit Cindy in eine Seidenfabrik. Wir lernen wie Seide gewonnen wird und habe anschließend natürlich auch die Möglichkeit, dort von Seidendecke bis Seidenkleider alles zu kaufen... Was wir aber nicht machen! Da gehe ich doch lieber wieder zu Mr. Liu und lasse mir was schneidern!!! Als letzten Punkt der Tour mit Cindy, fahren wir zum nordwestlich zum Yihe Yuan, dem Sommerpalast des Kaisers. Auch dieser liegt in einem riesigen Garten mit zahllosen Hallen, Höfen, Seen, Pavillons, Laubengängen und Pagoden. Er entstand 1750/51 als Geschenk des Qianlong-Kaisers zum 60. Geburtstag seiner Mutter!!! Nur gut, dass meine Mama ihren 60. schon gefeiert hat!!! 
Nach der Tour sind wir ziemlich erledigt, erholen und erfrischen uns einen Moment im Hotel und machen uns gegen 18:30 Uhr auf den Weg zum Tian'an Men Platz oder auch "Pletzam Tor des Himmelsfriedens". Er gilt als größter innerstädtischer Platz der Welt, hat Platz für eine halbe Million Menschen und ist symbolbehafteter als wenige andere Orte. Aber auch das müsst ihr googlen, wenn ihr mehr erfahren wollt. Wir warten bis bei Sonnenuntergang die Chinesische Flagge heruntergefahren wird. Dabei erlebe ich meine erste Verhaftung von zwei jungen Frauen, die während der Zeremonie gegen die Regierung protestieren -nicht schön! Aber es passieren auch schöne Dinge, denn wir werden von mehreren Chinesen angesprochen (mit Händen und Füßen, weil,Englisch können hier in Peking nur die wenigsten Leute), die gerne ein Foto mit uns machen möchten! Und diese sind so herzlich und freuen sich, dass die positive Stimmung beim Verlassen des Platzes überwiegt! 
Tja, und dann gibt es im Lao She Teahouse noch ganz traditionell meine allererste Pekingente!!! Nebenbei wird dort immer ein Programm aus Akrobatik, Opernarien, Kabarett und Zauberei geboten. Wir sehen dort eine Art Schattenspiel und ich lerne, wie man Pekingente isst... Quasi viele kleine Peking-Enten-Wraps :-D
Der krönende Abschluss des Tages: wir fahren nicht mit dem Taxi, sondern mit so einem Elektro-Tuk-Tuk zum Hotel!!! Ein riesiger Spaß!!! :-D Ich sterbe tausend Tode, so wie die hier fahren und komme aber trotzdem heil am Hotel an...




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