Nachdem wir die Runde einmal vollständig abgefahren sind, steigen wir an der Peak-Tram, der Seilbahn hoch auf den Peak, aus. Vor dem Eingang schlängeln sich bereits, wie erwartet, die Menschenmengen, die alle ein Ticket für die Seilbahn haben wollen. Wir haben zwar bereits Tickets mit der Big Bus Tour erworben, uns wurde aber gesagt, dass wir die hier noch gegen die richtigen Seilbahntickets umtauschen müssen und ehrlich gesagt sehen wir beide uns schon Stunde um Stunde in der Schlange anstehen. Unsere Tickets werden aber direkt beim Aussteigen von einer Big Bus Tour-Dame in die originalen Seilbahntickets umgetauscht. Na da ist doch mal Verstand bei!!! Wir können unser Glück kaum fassen, dürfen wir doch an der Mega-Schlang komplett vorbeigehen und uns direkt an der, wirklich kleineren Schlange von Leuten, anstellen, die bereits auf die Seilbahn warten. Nach 20 Minuten sitzen wir dann auch in der Seilbahn. Die Fahrt dauert keine 5 Minuten. Zwischendurch hält die Bahn kurz an einem kleinen Aussichtspunkt und die Chinesen, wie sie nunmal sind, sind schon jetzt völlig aus dem Häuschen von dem schönen Ausblick auf die Stadt und in der Seilbahn sind zig Ahhhs und Ohhhs zu hören. Sie versuchen Bilder aus dem Fenster zu machen, was allerdings recht schwierig ist, da wir gefühlt im 90 Grad Winkel den Berg hochgezogen werden, jedenfalls liege ich in meinem Holzsitz mehr auf dem Rücken, als dass ich auf meinem Hintern sitze und irgendwie ist die Situation grad einfach nur lustig und Hetty und ich geiern uns bis oben hin ab!
Oben angekommen findet sich ein Platz und Gebäudekomplex (der Peak-Tower) mit mehreren Restaurants und Läden und über mehrere Rolltreppen kommt man dann bis auf die Aussichtsplattform. Eigentlich ist nicht das beste Peak-Wetter. Einen richtig schönen undulieren Ausblick hat man eigentlich nur bei gutem Wetter. Seit wir hier sind, regnet es zwar nicht, aber es ist ständig bewölkt. Das ist für Hongkong recht normal, aber natürlich hätte ich mir besseres Wetter gewünscht! Und so beeilen wir uns mit dem Fotos machen, denn die Wetterlage scheint nicht besser zu werden. Eher droht gleich alles in der nächsten Wolke völlig unterzugehen!
Also knips knips, alles im Kasten und wieder runter von der Plattform, ins nächste Restaurant und was essen. Und Zeit, ein paar Infos über den Peak im Reiseführer nachzulesen: als Peak bezeichnet man die ganze Gipfelregion um die mit 552m höchste Erhebung der Insel. Im 19. Jh., als Tropenkrankheiten in Hongkong noch ein Problem waren, galt der Peak unter den Kolonialherren als einzige Wohngegend, Inder man gute Chancen hatte, den Sommer zu überleben. Chinesen war die Ansiedlung bis 1945 verboten.
Es gibt dort auch noch einen Peak-Rundweg, über die Lugard Road. Den canceln wir auf Grund des Wetters aber und fahren, wieder mit der Seilbahn, runter in die Stadt.
Einen kurzen Abstecher ins Hotel: frisch machen (wer meint, bei dem Wetter wäre es nicht warm uns man würde nicht schwitzen... fortget it!!! Bei knapp über 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 97% bist du innerhalb einer Minute klitschnass), umziehen und den Reisepass einstecken, denn wir werden Hongkong noch heute Abend, wenigstens für ein paar Stunden, verlassen und innerhalb einer Stunde nach Portugal fahren!!! Wie das geht? Man nehme ein Turbo Jet Boat und fahre damit von Hongkong 65 km über die Perlflussmündung bis nach Macau. Diejenigen unter euch, die die Geschichten von unserer Hochzeitsreise auf die Seychellen kennen, wissen, dass Boot nicht unbedingt mein Fortbewegungsmittel sind :-D Und auch dieses Mal habe ich sicherheitshalber mein Tütchen parat liegen, aber die See ist relativ ruhig und mein Magen bleibt es auch ;-)
Macau war einst portugiesische Überseeprovinz, wurde 1557 als Handels-und Missionsstation gegründet und ist die älteste europäische Niederlassung in Ostasien. Auf einem Drittel der Fläche von Hongkong Island wohnen hier 550000 Menschen. Für mich persönlich ist die Stadt eine kuriose Kombination aus Las Vegas und Portugal, findet man doch in dem einen Stadtteil ein Casino an dem nächsten mit wild und bunt blinkenden Leuchtreklamen, währen unweit davon entfernt sich ein netter historischer Altstadtkern befindet, ähnlich wie Lissabon befindet. 25 historische Bauten wurden hier als UNESCO-Welterbestätten anerkannt. Dazu zählen unter anderem die Ruine São Paulo, der Protestantische Friedhof, das Guia-Fort, der A-Ma-Tempel, sowie die Gebäude im Zentrum rund um den Largo do Senado.
Zum Largo do Senado (quasi der Rathausplatz) lassen wir uns von unserem Taxifahrer dann auch als erstes bringen. Denn bevor wir dem Glücksspiel verfallen, wollen wir wenigstens noch ein wenig Kultur mitkriegen ;-) Wir schauen uns in Ruhe um und man könnte zu Fuß auch locker die ein oder andere Sehenswürdigkeit erreichen, aber wir haben nicht viel Zeit hier und außerdem mal wieder hohe Hacken an, die sich auf Kopfsteinpflaster nicht so gut machen und so machen wir uns auf den Weg ins nächste Casino. Den Namen weiß ich schon nicht mehr, aber es geht über mehrere Stockwerke, je höher das Stockwerk, desto höher der Einsatz! Und nein, ich verspiele nicht wie in meinem Facebook-Kommentar Haus und Hof, da brauch man sich bei mir weniger Sorgen zu machen (ich bin ja nicht in einer Shopping Mall), ich spiele sogar gar nicht. Wir setzen uns in ein Restaurant mit Blick von oben auf eine der Spielhallen und gucken uns das ganze Treiben an, genießen ein wirklich hervorragendes Essen und fragen uns nebenbei, wie die Spiele überhaupt funktionieren, denn es sind keine bekannten Spiele, wie Poker o.ä., sondern irgendetwas chinesisches Mal wieder!
Die Rückfahrt klappt ebenfalls problemlos, es ist nur mal wieder arschkalt, weil die es hier, also in Hongkong, dermaßen mit der Air Condition übertreiben... will sich wohl keiner nachsagen lassen, er würde bei der Klimatisierung knausern! Trotz Decken bibbern wir und sind froh, als wir endlich wieder am Fähranleger in Hongkong ankommen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen